Chelsea Horror Hotel
Der 5. Juni scheint unter Musikern ein bevorzugtes Datum zu sein, um den Löffel abzugeben. So ertrank der Steely-Dan-Drummer Jim Hodder 1990 in seinem Swimming-Pool, der Keyboarder Richard Sohl von der Patti Smith Group erlitt im Jahr darauf einen Herzinfarkt, den Country-Sänger Conway Twitty setzte 1993 ein Unterleibsaneurisma für immer außer Gefecht, Ronnie Lane von den Small Faces starb 1997 an multipler Sklerose, der Jazz-Sänger Mel Torme schied zwei Jahre später dahin, und vor zehn Jahren starb Dee Dee Ramone, der nicht nur zu den Gründungsmitgliedern der Ramones zählte, sondern sich auch als Maler und Literat einen Namen gemacht hat.
Im Milena Verlag ist soeben sein von Matthias Penzel übersetzter Roman „Chelsea Horror Hotel“ erschienen, der in dem legendären New Yorker Künstler-Hotel spielt, dessen Atmosphäre so kreativ war, dass dort, wie der Portier Gene Winsfield mal gesagt hat, sogar Nutten schwanger wurden. Unvergessen auch Dee Dees Rede anlässlich seiner Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame: „Hi, ich bin Dee Dee und — äh — möchte mir danken und gratulieren und mir auf die Schulter klopfen. Ich danke dir, Dee Dee. Du bist einfach wunderbar — ich liebe dich!“