Geschichtsklitterung
Der Titel der Ausstellung „Geniale Dilletanten — Subkultur der 1980er Jahre in Deutschland”, die noch bis zum 30. April im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen ist, mag ja Aufsehen erregen. Ein Großteil der dort gezeigten Fotografien, Malereien und sonstigen Artefakte hat mit den genialen Dilletanten um Die tödliche Doris, Mania D und die Einstürzenden Neubauten aber höchstens gemein, dass sie ungefähr zur selben Zeit entstanden sind. So sind dort auch Bands wie Abwärts, DAF, die Fehlfarben, Palais Schaumburg und die DDR-Band Ornament & Verbrechen oder Maler wie Kippenberger und Albert Oehlen wohl lediglich deshalb vertreten, weil die Kuratorin des Goethe-Instituts ihre Hausaufgaben nicht gemacht und sich bei der Zusammenstellung offenbar sehr einseitig auf das verlassen hat, was Alfred Hilsberg noch unter seinem Bett liegen hatte und woran er sich noch erinnern konnte. Auf Recherchen wurde weitgehend verzichtet, dementsprechend ist die Auswahl der präsentierten Plattencover, Fanzines oder Cassetten mehr als beliebig. Buh!
Subkulturelles Wohnzimmer der 1980er
Frühes Instrumentarium der Einstürzenden Neubauten
„No Fun” im Museum
Scheint tatsächlich eine veränderte Ausstellung gegenüber München zu sein, oder haben die um die Goethe-Institut-Welttournee-Stellwände einfach nur anders Depot-Material gestellt?