Punk (Neuausgabe)
Die Neuausgabe enthält nicht nur die Originalausgabe als Faksimile und den Text in neuer deutscher Rechtschreibung, sondern auch einige Bonus Tracks, die Hollow Skai im Laufe der Jahre für den stern, Rolling Stone, musikexpress, den Tagesspiegel und die Junge Welt geschrieben hat.
Michael O.R. Kröher im Vorwort zur Erstausgabe: „Hollow Skai gilt als einer der ganz wenigen Leute, denen es gelungen ist, dem Monopol der multinationalen Medienkonzerne und ihrer kulturindustriell normierten Produkte eine Nische abzuringen, in der das ,neue Lebensgefühl’ seinen kulturellen Niederschlag finden kann.”
Skais irrsinnige Mischung aus subjektiver Punk-Geschichte und dem Versuch einer mit Fußnoten abgefederten Analyse der Bewegung traf bereits formal den Nerv der Zeit, schließlich war Punk anti akademisch und intellektuell zugleich, eine wütende Tabula-rasa-Stimmung, die sich doch zugleich ihrer eigenen künstlerischen Bedeutung bewusst war. Nicht erst Greil Marcus, sondern bereits Hollow Skai verglich Punk mit Dada, der Situationistischen Internationale und dem Factory-Kreis um Andy Warhol.
Junge WeltWeil Skai die Würze vor allem in der Kürze suchte, funktioniert das Buch auch ein gutes Vierteljahrhundert später noch ganz ausgezeichnet. Und zwar in zweifacher Hinsicht: Als kurzweiliger Text eines frühen Szeneprotagonisten sowie als Dokument jener künstlerischen Revolte namens Punk, das sich bei aller Eigenwilligkeit doch auch als kursorische Einführung ins Thema lesen lässt.
Falter1979/80 war Hollow Skai wohl der erste Germanistikstudent hierzulande, der sich wissenschaftlich mit Punk auseinandersetzte — und gleichzeitig auch selbst Teil dieser Szene war. So macht es durchaus Sinn, 27 Jahre nach der Erstveröffentlichung seine schon damals als Buch veröffentlichte Arbeit neu aufzulegen, die in zweierlei Hinsicht interessant ist: Zum einen dahingehend, dass hier noch jemand recht nah dran war am „Urknall”, gewisse Verfälschungen und Legendenbildungen, die sich in jeder Kultgemeinde unweigerlich einstellen, also geringer sind als bei heutigen Arbeiten, und zum anderen war seinerzeit natürlich auch kaum zu dem Phänomen geforscht worden, waren kaum Bücher/Biographien der Beteiligten erschienen, sodass die Materialsituation eine ganz andere war. Alles in allem also ein (auch heute noch) sehr lesenswertes Buch, das um ein Vorwort sowie eine Auswahl späterer journalistischer Texte zum Thema Punk ergänzt wurde.
Ox-FanzineDie Kombination aus subjektiver Rotznäsigkeit und der Adaption eines vermeintlich objektivem Wissenschaftshabitus ermöglicht es Hollow Skai, die Lebenshaltung, die er selbst erfahren hat, im Gewand einer Magisterarbeit zu veranschaulichen.
allschools.deErstaunlich, wie viele Themenkomplexe auch heute noch debattiert werden, die schon damals ein Thema waren. Ein schönes Zeitdokument für ein punkbegeistertes (und an den Hintergründen interessiertes) Leserklientel.
WahrschauerMan muss kein Punk sein muss, um dieses Buch gut zu finden. Es gibt einen eindrucksvollen Einblick in die frühen Zeiten einer Szene, die sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Subkultur-Kosmos’ gewandelt hat. Sprachlich blieb Hollow Skai damals nicht der wissenschaftlichen Gespreiztheit verhaftet, sondern erzählte mehr, als dass er beschrieb. So wird sein Buch zu einer unterhaltsamen Zeitreise in die späten 70er und frühen 80er Jahre, flott geschrieben und interessant bebildert.
Perry Rhodan.net